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Kulturprojekte tête-à-tête – für Schulen

Die Kulturförderung des Kantons Bern unterstützt unter dem Namen «tête-à-tête» gemeinsam mit der Stanley Thomas Johnson Stiftung innovative und mehrmonatige Kulturprojekte. Berner Schulen können mit Kulturschaffenden und einer gemeinsam Projektidee am Wettbewerb teilnehmen oder sich für die Durchführung eines ausgewählten Projekts an ihrer Schule bewerben.

Der Wettbewerb tête-à-tête fördert langfristige Vermittlungsprojekte in allen Sparten des kulturellen Schaffens oder des Kulturerbes. Professionelle Kulturschaffende arbeiten über mehrere Monate hinweg partizipativ mit Klassen zusammen. Dadurch wird eine intensive Auseinandersetzung von Schülerinnen und Schülern mit Kunst und Kultur möglich.

Die Kulturförderung des Kantons Bern und die Stanley Thomas Johnson Stiftung schreiben den Wettbewerb alle zwei Jahre aus. Kulturanbietende geben mit oder ohne Partnerschule Konzepte für eine Zusammenarbeit mit mehreren Klassen ein. Eine Jury wählt aus, welche tête-à-tête-Projekte zur Umsetzung kommen. Die ausgewählten Projekte erhalten einen finanziellen Beitrag bis zu CHF 30`000 für die Realisierung. Die Schulen beteiligen sich mit einem kleinen Beitrag an den Kosten.

Ausgewählte Projekte für das Schuljahr 2023/24

Die Fachgruppe des Wettbewerbs tête-à-tête – der im Herbst 2022 zum siebten Mal ausgeschrieben wurde – hat vier Projekte von Kulturschaffenden ausgewählt, die im Schuljahr 2023/24 erstmals an verschiedenen Schulen im Kanton Bern zur Umsetzung kommen.

Die vier ausgewählten Wettbewerb tête-à-tête-Projekte sind:

  • «GLOBULO» von MUTUM an der Primarschule Schwarzenburg
  • «Kraftzentrale. Mit Gorillas auf Reisen» von Christian Pfütze, Marius Kob und Gina Gurtner an der Schule Hochfeld 1 in Bern
  • «wowiewas» von Andreas Egli und Jürg Frey an der Schule Steigerhubel in Bern
  • «Im Tanzlabor» von Susanne Mueller Nelson, Jenni Arne und Regula Mahler – Partnerschule noch offen

Mitglieder der Fachgruppe

  • Christine Grossenbacher – Lehrperson, Kulturverantwortliche mit tête-à-tête-Erfahrung, Dozentin PH Bern
  • Luzius Engel – Co-Leiter Junge Bühne Bern, freier Theater- und Tanzschaffender
  • Gerhard Käser – Schulleiter, Lehrperson mit tête-à-tête-Erfahrung
  • Guido Münzel – Geschäftsleiter Stanley Thomas Johnson Stiftung
  • Ursula Frauchiger – Stiftungsrätin Stanley Thomas Johnson Stiftung
  • Sibylle Birrer – Amt für Kultur, Vorsteherin der Abteilung Kulturförderung
  • Carolin Fedier – Amt für Kultur, Leiterin des Fachbereichs Kulturvermittlung
  • Mélanie Cornu – office de la culture, déléguée aux affaires francophones et bilingues

GLOBULO  

von MUTUM
an der Primarschule Schwarzenburg
 
  • Schulstufen: Zyklus 1 und 2
  • Sparte: Theater, interdisziplinär
  • Sprache: Deutsch
  • Umfang: 10 bis 80 Lektionen pro Klasse, 24 Klassen
  • Dauer: ca. 10 Monate

Wie stellst du dir deine Zukunft auf diesem Planeten vor? In einem ersten Schritt setzen sich die Klassen mit diversen Zukunftsthemen auseinander. Darauf aufbauend entsteht nach und nach ein Theaterspektakel sowie Produkte für den grossen «Markt der Möglichkeiten» rund ums Thema «Nachhaltige Zukunft von Um- und Mitwelt». Die Kinder erarbeiten die Kunstprodukte und erfinden, schreiben, inszenieren das Theater selbst – begleitet und unterstützt durch ein Team von Kulturschaffenden. In klassenübergreifenden Gruppen arbeiten sie an Kunsthandwerk, Puppentheaterstücken, Bühnenbild, Requisiten, Kostümen und Dramaturgie. Auch bei der Organisation, Bewerbung und Dokumentation des öffentlichen Abschlusses wirken die Klassen mit.

Globulo

Kraftzentrale. Mit Gorillas auf Reisen  

von Team Kurt (Christian Pfütze, Marius Kob) und Gina Gurtner
an der Schule Hochfeld in Bern
 
  • Schulstufen: Zyklus 2 und 3
  • Sparte: Theater und Tanz
  • Sprache: Deutsch
  • Umfang: ca. 90 Lektionen pro Klasse, 2 Klassen
  • Dauer: ca. 8 Monate

Wie können wir gemeinsam stark sein? Mit dem Theaterprojekt «Kraftzentrale» erforschen die Schülerinnen und Schüler ihre Bewegungskräfte am eigenen Körper und an den Gorillas – mitunter einer überlebensgrossen, gemeinsam geführten Puppenfigur. Dabei werden natürliche und künstlerische, individuelle und gemeinschaftliche Bewegungsformen entdeckt. Einerseits wird so das Potential von gemeinschaftlicher Zusammenarbeit mit den Möglichkeiten des Einzelnen erfahren. Andererseits werden im künstlerischen Prozess Fragen zu sozialen und biologischen Merkmalen von Mensch und Tier, der Verletzlichkeit von Lebewesen und Lebensräumen thematisiert. Die Klassen erarbeiten gemeinsam mit den Kulturschaffenden Stories, Choreografien und eine Show – und bereisen schliesslich mit den Gorillas die Klassenzimmer, den Pausenhof sowie die Strassen und Plätze der Nachbarschaft.

Team Kurt

wowiewas  

von Andreas Egli und Jürg Frey
an der Schule Steigerhubel in Bern
 
  • Schulstufen: Zyklus 2
  • Sparte: visuelle Kunst und Musik
  • Sprache: Deutsch
  • Umfang: ca. 40 Lektionen pro Klasse, 2 Klassen
  • Dauer: ca. 8 Monate

Wo wohnst du? Wie sieht dein Haus aus? Wo gehst du gerne hin in deinem Quartier? Gibt es lustige oder geheime Orte? An welche Plätze und Wege erinnerst du dich? Auf gemeinsamen Streifzügen erforschen die Schülerinnen und Schüler die Nachbarschaft. Die Forschungsteams schauen, zeichnen und fotografieren, beobachten und notieren, sammeln und sortieren, lauschen und nehmen Geräusche und Klänge auf. So erhalten die Kinder einen Fundus an Informationen, der ihr Sensorium für ihre Umgebung stärkt und ihre Vorstellungswelt speist. In einem dafür eingerichteten Labor in der Schule zeichnen, modellieren, visualisieren und vertonen die Kinder subjektive Landkarten mit dem gesammelten Material. Die entstandenen vertonten Karten werden im Quartiertreff sowie lokalen Kulturbetrieben verteilt und online geschaltet. Den Abschluss macht eine Präsentation am Schulfest inklusive Musikstücken.

Im Tanzlabor – Natur mit Tanz erforschen  

von Susanne Mueller Nelson, Jenni Arne und Regula Mahler
Partnerschule noch offen
 
  • Schulstufen: Zyklus 1 und 2
  • Sparte: Tanz, interdisziplinär
  • Sprache: Deutsch
  • Umfang: ca. 20 Lektionen pro Klasse, ca. 12 Klassen
  • Dauer: ca. 3 Monate

Woraus bestehen Körper und wie bewegst du deinen? Wie spürst du die Schwerkraft, wie tanzt du Wasser? Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld mit gemeinsam festgelegten NMG-Themen auseinandergesetzt haben, gilt: Kreativ bewegtes Forschen und Ausprobieren! Alle Klassen des Schulhauses untersuchen zusammen mit den Tanzpädagoginnen Naturphänomene und erfahren sinnlich, wie sich wissenschaftliche und künstlerische Arbeitsweisen ergänzen. So werden physikalische Kräfte und materielle Beschaffenheiten in der Bewegung mit dem Körper ausgelotet und dargestellt. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich bewegend mit der natürlichen und der gebauten Umwelt auseinander und erleben dabei ihren Körper als Teil der Natur und die Natur als Teil von ihnen. Am abschliessenden Besuchstag präsentieren die Klassen dem Publikum ihre Forschungsergebnisse in Form von bewegten Live-Experimenten und choreografischen Umsetzungen.

Susanne Mueller Nelson

Holen Sie ein bewährtes Projekt an Ihre Schule!

Melden Sie sich bei Interesse und Fragen bei den Kulturschaffenden.

Courant normal  I  Benjamin Sunarjo und weitere

  • Schulstufen: Sek I & Sek II
  • Sparte: visuelle Kunst
  • Sprache: Deutsch
  • Regionen: ganzer Kanton Bern
  • Umfang: ca. 50 Lektionen pro Klasse, 2 Klassen
  • Dauer: ca. 5-7 Monate

Das Selfie gehört heute als Form der Selbstinszenierung und Kommunikation in den digitalen Medien zum Alltag, insbesondere für Jugendliche. Es ist «Courant normal», sich mit einem Selfie in den Social Media darzustellen. Die künstlerische Ausdrucksform des Selbstbildnisses ist dabei kein neues Phänomen, bereits Bilder aus der Renaissance zeugen von der Auseinandersetzung der Kunstschaffenden mit ihrer eigenen Identität. Das Projekt von Benjamin Sunarjo et al. thematisiert die Wirkung und den Umgang der Jugendlichen mit ihren Selfies. In einer intensiven und kreativen Auseinandersetzung mit dem Bild werden Identitätsfragen reflektiert und die Darstellung von Körpern und die Wirkung von Bildern hinterfragt. Dabei verfolgt «Courant normal» einen gesundheitsfördernden Ansatz, um mit Jugendlichen ein erweitertes Körper- und Selbstbewusstsein zu erarbeiten, welches sie in ihrer Identitätsfindung unterstützt.

Benjamin Sunarjo

Märchen erzählen – Storytelling  I  Brigitte Hirsig

  • Schulstufen: Sek I & Sek II
  • Sparte: Literatur & Theater
  • Sprache: Deutsch
  • Regionen: ganzer Kanton Bern
  • Umfang: ca. 55 Lektionen pro Klasse, 2 Klassen
  • Dauer: ca. 5 Monate

Das Erzählprojekt führt die Jugendlichen in die Kunst des freien Erzählens ein und öffnet die Tür zur Welt der Märchen. Die Klassen hören Märchen, Sagen, Geschichten aus verschiedenen Kulturkreisen und machen sich auf die Suche nach einem Volksmärchen aus ihrem Herkunftsland. Die jungen Erzählenden entscheiden sich, welchem Zielpublikum sie es vortragen möchten und in welcher Sprache. Das Erzählen wird intensiv geübt: Was mache ich mit den Händen? Wie klingt meine Stimme? Wohin geht der Blick? Wie wird das Märchen zu meinem Märchen? Was bedeutet meine Geschichte?
Den Abschluss bildet der öffentliche Auftritt. Die Hauptsache geschieht aber auf dem Weg dorthin. Die jungen Menschen lernen Neues über ihre eigene Kultur oder erfahren gar mehr über ihre eigene Familie. Sie lernen über die Arbeit mit dem Märchen sich selber kennen, nehmen ihren Körper, Ausdruck und ihre Stimme neu wahr.
Auf märchenhafte Art und Weise schlägt das Projekt Brücken zwischen Kulturen, Sprachen, Generationen, Menschen – zwischen innen und aussen, zwischen gestern und heute.

Brigitte Hirsig

  • Bisherige Preise, Stipendien und (Werk-)Beiträge

  • Informationen zur Wettbewerbsausschreibung

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