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Ein Kunstführer zum Schloss Burgdorf

Seit vielen Jahren beschäftigen sich die Denkmalpflege und der Archäologische Dienst des Kantons Bern mit dem Schloss Burgdorf. Die über 800-jährige Anlage ist eine der wichtigsten Burgen der Schweiz. Bisher fehlte aber eine kurzgefasste Baugeschichte und Beschreibung des Monuments. Nun konnte diese Lücke endlich geschlossen werden mit der Veröffentlichung eines «Schweizerischen Kunstführers» zum Schloss, der in deutscher wie in französischer Sprache vorliegt.

Die pfalzartige Burganlage Burgdorf wurde um 1200 von Herzog Berchtold V. von Zähringen auf dem ins Tal vorspringenden Schlossfelsen errichtet. Gleichzeitig gründete dieser die Stadt und schuf so ein Herrschaftszentrum für ein geplantes Reichsherzogtum Burgund. Die damals entstandene Gestalt der Burg mit Bergfried, Palas, Halle und Ringmauer prägt das Schloss bis auf den heutigen Tag.

Die ab 1218 nachfolgenden Grafen von Kyburg ergänzten die Herrschaftssymbolik der Burg mit frühgotischen Elementen, vor allem durch die Ringmauer mit Bossenquadern und Flankentürmen. 1384 wurde aus der Adelsburg ein bernischer Verwaltungssitz. Einige Umbauten, wie die Neukonstruktion des Palas-Dachstuhls, setzten auf die Herrschaftskontinuität, andere, wie die Unterteilung der Säle in kleinere Räume, auf die Funktionalität einer Landvogtei.

Dank der fortgesetzten Nutzung und dem geleisteten Bauunterhalt hat der vormoderne Staat wie der moderne Kanton Bern das Schloss während mehr als 600 Jahren vor dem Ruin bewahrt. Diese Aufgabe übernahm 2017 die Stiftung Schloss Burgdorf. Sie nutzt das Bauwerk heute als einzigartige Kombination von Museum, Jugendherberge und Restaurant.

Die handliche Broschüre zum Schloss Burgdorf entstand auf Initiative der Stiftung Schloss Burgdorf und des Museums in der bekannten Publikationsreihe der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Die Führer der GSK präsentieren Städte, Ortschaften und Objekte, wie zum Beispiel Industriebauten, Grandhotels, Schlösser und Burgen, Klöster, Kapellen, Kathedralen und moderne Bauten. Der Führer ist ein kompetenter Begleiter. Er lässt die Geschichte eines Gebäudes aufleben und macht auf das Besondere aufmerksam. Die Kunstführer können vor Ort, bei der GSK-Geschäftsstelle oder im Buchhandel bezogen werden.

Das Cover des «Schweizerischen Kunstführers» zu Schloss Burgdorf. Die Broschüre ist in Deutsch und in Französisch erhältlich. © Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte
Nicht nur die Baugeschichte und die architektonischen Elemente der bestehenden Anlage werden im GSK-Führer beschrieben, sondern auch die Ausstellungen im Schlossmuseum. © Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Foto: Cornelia Vinzens.
Die auf dem Foto sichtbare Nordfassade des Schlosses Burgdorf ist seit Sommer 2023 eingerüstet und steht vor einer Sanierung. Im Moment ist ein Team des Archäologischen Dienstes mit baugeschichtlichen Untersuchungen beschäftigt. © Philippe Joner
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