Mit beeindruckender Hingabe und viel handwerklichem Geschick stellen Fritz und Hans Salzmann sowie deren Söhne Roland und Simon in reiner Handarbeit Holzschindeln her – ein altes Handwerk, das sie sich selbst angeeignet haben. Der neue Kurzfilm von Dominique Plüss nimmt uns mit auf eine Reise vom Baumstamm bis zum fertigen Schindeldach – jedes Stück Holz erzählt eine Geschichte.
Fritz und Hans Salzmann begannen vor fünfzehn Jahren mit der Schindelherstellung. Hans erlernte die Technik von seinem Bruder und gab sie an seine beiden Söhne weiter. Eine institutionalisierte Ausbildung gibt es nicht. Die Herstellung von Schindeln beginnt mit der Wahl des optimalen Holzes. Nach dem winterlichen Holzschlag werden die massgenauen Holzscheite – als Nebenerwerb zur Landwirtschaft – in einzelne Schindeln aufgespaltet. Die Schindeln vom Längfeldhubel in Eggiwil finden mittlerweile weit über das Emmental und den Kanton Bern hinaus Verwendung. Nebst den Dachschindeln für historische Gebäude sind vermehrt auch Fassadenschindeln für Neubauten gefragt: Naturmaterialien werden heute wieder wertgeschätzt.
Preisgekröntes Schindeldach
Für die Instandsetzung des ehemaligen Käsespeichers auf der Oberen Knubelhütte in Eggiwil erhielten Barbara und Klaus Salzmann 2022 den Denkmalpflegepreis des Kantons Bern. Sie holten die Qualitäten des Speichers wieder hervor und bewahrten so ein Stück Emmentaler Alpkultur. Glanzstück der Restaurierung ist das Schindeldach aus dem eigenen Wald. Die 35'000 Holzschindeln für die Dacheindeckung wurden von Hans und Roland Salzmann auf dem benachbarten Landwirtschaftsbetrieb hergestellt. Mit dem Schindeldach gehört der Käsespeicher zu einem der wenigen, die ganz in ihren ursprünglichen Zustand zurückgeführt wurden.
