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Informationstafeln halten die Erinnerung wach

Im Frühjahr 2022 hat der Archäologische Dienst des Kantons Bern in Thun-Allmendingen und in Roggwil drei Informationstafeln aufgestellt. Sie erinnern an zwei in der Römerzeit und Eisenzeit bedeutende Orte, von welchen heute kaum mehr Spuren sichtbar sind. Die Tafeln sollen dazu beitragen, das archäologische Wissen nach Abschluss der Untersuchungen in der Öffentlichkeit wachzuhalten.

In Allmendingen am Ostrand der heutigen Stadt Thun befand sich vom 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. ein römisches Heiligtum. Die Anlage war gut 6000 m2 gross, verfügte über fünf kleine und zwei grössere Tempel sowie weitere Bauten und war von einer Umfassungsmauer umgeben. Das Heiligtum kennen wir dank einer Reihe von archäologischen Ausgrabungen, welche 1824 einsetzten. Weitere wichtige Entdeckungen wurden 1926, 1967 bei einer Rettungsgrabung vorgängig zum Bau des Autobahnzubringers Thun-Süd und in den 1990er-Jahren gemacht.

Angesichts seiner grossen Bedeutung steht das Heiligtum seit 1989 unter Bundesschutz. Herausragende Funde, wie der 1926 geborgene Altar oder Statuensockel mit lateinischer Inschrift, können heute im Bernischen Historischen Museum in Bern besichtigt werden. Vor Ort erinnerte hingegen bis vor Kurzem wenig an diese wichtige Fundstelle. Im Frühjahr 2022 hat der Archäologische Dienst nun in Zusammenarbeit mit dem Allmendingen Thun Leist eine Informationstafel realisiert, welche das archäologische Wissen zum römischen Heiligtum einfach verständlich vermittelt. 2020 hatte der Leist zudem in seinem Informationsblatt «Der Allmendinger» ausführlich über den heiligen Ort berichtet.

Oft sind es lokal verankerte Interessensgemeinschaften oder die Gemeinden, welche zur Identitätsstiftung die Orte vergangener Kultur mit Informationstafeln kennzeichnen möchten. Aktuell sind rund 50 solcher archäologischer Ausflugsziele in allen Regionen des Kantons Bern öffentlich zugänglich.

Auch in Roggwil hat der Archäologisch Dienst – hier zusammen mit der Gemeinde – im März 2022 zwei Informationstafeln errichtet. Die Tafeln erinnern an die keltische Stadt (Oppidum), welche um 80–50 v. Chr. an diesem Ort bestanden hatte und 2008 entdeckt wurde. Eingeweiht wurden die beiden Tafeln mit öffentlichen Führungen und vorgängig zur Vernissage des soeben erschienenen Übersichtswerkes «Das Oppidum von Roggwil».

Informationstafel erinnert an ausgegrabene römische Heiligtum von Thun-Allmendingen. Panneau d’information au sujet du sanctuaire romain de Thoune-Allmendingen. © Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Max Stöckli
Der 1926 in Thun-Allmendingen entdeckte Altar oder Statuensockel ist heute im Bernischen Historischen Museum ausgestellt. © Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto Stefan Rebsamen
Die Informationstafel im Innern des ehemaligen Oppidums von Roggwil. Panneau d’information dans l’enceinte de l’ancien oppidum de Roggwil. © Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Andrea Francesco Lanzicher
  • Informationsblatt «Der Allmendinger»

  • Archäologische Ausflugsziele in allen Regionen des Kantons Bern

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