Der Kanton Bern ist reich an archäologischen Fundstellen, die sich auch für den Besuch mit einer Schulklasse lohnen. Unter dem Label «Archäologische Lernorte im Kanton Bern» erschliessen der Archäologische Dienst des Kantons Bern (ADB) und die Pädagogische Hochschule Bern ausgewählte Stätten für den Schulunterricht. Seit dem Frühling 2025 stehen fünf weitere Lernorte auf der Webplattform bereit.
Mit den Archäologischen Lernorten ist die Vision verbunden, dass jedes Berner Schulkind einmal eine archäologische Fundstelle in einer halbtägigen Exkursion besichtigen kann. Oft scheitert der Besuch einer nahen Burgruine, einer römischen Tempelanlage oder eines keltischen Grabhügels daran, dass das Wissen um archäologische Stätten in der Nähe fehlt und der Aufwand für die Vorbereitung eines solchen Ausflugs sehr gross ist. Die Archäologischen Lernorte mit den didaktisch aufbereiteten und archäologisch fundierten Unterrichtsmaterialien schaffen hier Abhilfe.
Die methodischen Grundlagen des Vermittlungsangebots basieren auf einem Konzept der Pädagogischen Hochschulen Zürich und Nordwestschweiz und sind spezifisch für archäologische Stätten entwickelt worden. Im Zentrum steht das forschende Entdecken in vier Schritten: Die Schulkinder nehmen die Fundstelle, etwa die mittelalterliche Burgruine Resti bei Meiringen, zuerst wahr, sie erschliessen sie und deuten und bewerten sie anschliessend.
Das Vermittlungsangebot umfasst aktuell sechzehn Archäologische Lernorte aus der Eisenzeit, der Römerzeit und dem Mittelalter. Drei weitere Lernorte zur Urgeschichte in Oberbipp, in Sutz und am Moossee stehen vor dem Abschluss. Mit den fünf 2025 neu veröffentlichten Lernorten zum Römerbad auf der Engehalbinsel sowie zu den Burgruinen Alt Signau, Grasburg, Tellenburg und Resti wird das Angebot im Emmental, im Schwarzenburgerland und im Berner Oberland ausgebaut. Damit wird die Verankerung des schulischen Vermittlungsangebots in allen Regionen des Kantons Bern weiter gestärkt.

