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Kochen in einer gewölbten Küche aus dem Jahr 1684

Die Stiftung Ferien im Baudenkmal baut ihr Angebot im Kanton Bern aus. Ab Mitte April wird die restaurierte Wohnung in einem alten jurassischen Bauernhaus aus dem Jahr 1684 zu mieten sein. Das Haus befindet sich am Rande des Dorfes Souboz und bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft.

Das «Maison Heidi», benannt nach der verstorbenen früheren Besitzerin, war seit vielen Jahrzehnten unbewohnt. Ein Mitarbeiter der Denkmalpflege machte die Stiftung Ferien im Baudenkmal auf das nahezu unberührte Gebäude aufmerksam. Die Stiftung war sofort überzeugt von Qualität und Potenzial des Objekts und entschloss sich, seine Rettung in Angriff zu nehmen. Eine Architektin wurde mit einer ersten Machbarkeitsstudie beauftragt und erhielt später den Auftrag, das Haus zu renovieren. Dies war der Beginn eines grossen Abenteuers: intensive Recherchen und engagierte Diskussionen zwischen den verschiedenen Akteuren des Projekts führten schliesslich zu einem spannenden Resultat. Neue, moderne Elemente sind sorgfältig integriert und betonen den historischen Charakter des Gebäudes. Der Dialog zwischen Alt und Neu spielt auch bei der Möblierung eine fruchtbare Rolle.

Kulturerbe erleben

Wer im Maison Heidi übernachtet, erlebt Kulturerbe hautnah und taucht ein in die Atmosphäre des geschichtsträchtigen Bauernhauses – auf heutigen Komfort muss man dennoch nicht verzichten. Der imposanteste Raum ist zweifellos die Küche mit ihrem ursprünglichen, russgeschwärzten Gewölbe. Hier, im Zentrum des Hauses, spielte sich das Familienleben ab. Man betritt den Raum durch den Haupteingang mit wappengeschmücktem, datiertem Sturz aus Haustein. Es ist einmalig, unter dem eindrücklichen Gewölbe zu kochen und zu speisen. Der moderne Küchenblock in der Mitte des Raumes steht im Dialog mit der alten «Metra» – so nennt man im Jura den Geschirrschrank – der Spüle und einem Aschebehälter aus Haustein. Diese Elemente erinnern daran, dass die Küche früher ein relativ nüchterner und meist rauchgeschwängerter Ort war. Hinter dem Küchenblock befindet sich eine elegante Metalltreppe, die zu einem der Schlafzimmer führt. Die Holzwand, die den Wohnbereich von Küche und Ökonomieteil trennt, besteht seit der Erbauung des Hauses 1684.

Badezimmer im ehemaligen Keller

Im ehemaligen Keller, wo man früher in Holzregalen Kartoffeln, Äpfel und Kohl für die langen Wintermonate gelagert hatte, befindet sich heute ein Badezimmer. Südlich der Küche liegt das Wohnzimmer mit einem alten Sandsteinofen, früher die einzige Wärmequelle im Haus. Über dem Wohnzimmer liegt sich ein zweites Schlafzimmer für zwei Personen. Man erreicht es über eine Treppe, die beim Sandsteinofen ins Obergeschoss führt.

Vom «devant-huis» aus, einem vor allem bei schlechtem Wetter praktischen Vorraum zwischen der Tenne, dem Wohnbereich und dem Stall, führt eine Treppe zu einer kleinen Galerie. Früher wurden hier Flachs, Hanf und andere Getreidesorten getrocknet. Heute ist es ein gemütlicher Ort, an dem man nach einem Tag im Freien einen Aperitif geniessen kann.

Tag der offenen Tür am 9. April 2022 von 14 bis 17 Uhr

Inzwischen sind die Bauarbeiten im Maison Heidi abgeschlossen und die Räume sind möbliert. Am Samstag, 9. April von 14 bis 17 Uhr kann das Gebäude am Tag der offenen Tür besichtigt werden.


Zusätzliche Informationen

  • Stiftung Ferien im Baudenkmal

  • Reservation Maison Heidi

  • Mehr Informationen zum Maison Heidi

  • Gemeinde Petit-Val

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Das jurassische Bauernhaus «Maison Heidi» in Souboz wurde 1684 erbaut. L’ancienne ferme jurassienne « Maison Heidi » date de 1684 (photo : Jacques Bélat)
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