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Manon Krüttli erhält Stipendium ICI & AILLEURS

Die Regisseurin Manon Krüttli erhält das mit 20 000 Franken dotierte Stipendium «ICI & AILLEURS», um eine spartenübergreifende Aufführung zu realisieren, die von einem alten Brauch auf der griechischen Insel Tinos inspiriert ist.

Die Commission francophone des affaires culturelles générales du canton de Berne (CFACG) hat das Stipendium 2023 «ICI & AILLEURS» vergeben. Ziel des Stipendiums ist es, Künstlerinnen und Künstlern aus dem Kanton Bern die Möglichkeit zu geben, gemeinsame Projekte zwischen dem französischsprachigen Teil des Kantons Bern und einer anderen Region der Schweiz oder der Welt zu entwickeln.

Brauch des Teilens

Als Gewinnerin der Ausgabe 2023 möchte die Regisseurin Manon Krüttli eine künstlerische und poetische Untersuchung starten. Für ihr Projekt «La Table d'Amour» wird sich die Künstlerin auf die Entdeckung eines alten Brauchs im Dorf Ktikados auf der griechischen Insel Tinos begeben. Jedes Jahr zu Ostern versammeln sich die Bewohnerinnen und Bewohner dieses Dorfes, um gemeinsam zu essen, unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder Meinung. Aus den Ergebnissen dieser Immersion wird ein Theaterstück entwickelt, das in den nächsten zwei Jahren im französischsprachigen Teil des Kantons Bern aufgeführt werden soll.

Unter den neun eingereichten Bewerbungen würdigte die Jury insbesondere die Relevanz des Projekts «La Table d'Amour», das den Schwerpunkt auf Geselligkeit und den Austausch zwischen den Kulturen legt – Themen, die bestens in die heutige Zeit passen. Der spartenübergreifende Ansatz (Fotografie, darstellende Künste) verspricht, die Grundlagen der westlichen Kultur zu hinterfragen.

Künstlerischer Werdegang

Manon Krüttli, geboren 1987, leitet zusammen mit Jonas Bühler das Ensemble UmLaut, für das sie zwei Stücke geschrieben haben. Gemeinsam arbeiten sie derzeit an einem literarischen Podcast in Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum in Neuenburg. Manon Krüttli studierte am Konservatorium in Genf und an den Universitäten Bern und Berlin und assistierte an der Schaubühne Berlin und am Théâtre Vidy-Lausanne. Sie absolvierte einen Master in Regie an der Manufacture in Lausanne. Als assoziierte Künstlerin des POCHE/GVE in Genf von 2019 bis 2022 hat sie dort zahlreiche Inszenierungen gemacht, darunter La Côte d'Azur und Le Père-Noël est une benne à ordures von Guillaume Poix. In den Spielzeiten 2020/21 am Théâtre du Grütli in Genf führte sie Le Projet Léger (Nidegger, Krüttli, Thébert, Bühler) in zwei Teilen auf: Généalogie Léger und Miss None, die zu den zehn besten Aufführungen des Jahres gekürt wurden.

Der nächste Wettbewerb findet im Frühling 2024 statt.

Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger des Stipendiums ICI & AILLEURS

2017: Mingjun Luo, Gestaltungskünstlerin
2018: Laurent Güdel, Musiker und Bildhauer
2019: Duo Butterland
2020: Myriam Wahli, Schriftstellerin / Robert Torche, Audiodesigner
2021: Stefanie Inhelder, Choreografin
2022: Jeanne Spaelter, Schauspielerin und Performerin

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