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Denkmalpflege, Kulturförderung und Spitzbuben

Die Denkmalpflege passt zur Nachhaltigkeit wie die Konfitüre zum Spitzbub. Das eine ist ohne das andere nicht denkbar. Baukultur basiert auf Langfristigkeit. Die Erhaltung von Bausubstanz über die Jahrhunderte spart Unmengen grauer Energie. Die Schulter an Schulter gebauten Altstadthäuser isolieren in nachbarschaftlichem Einvernehmen. Im Bernbiet wird Verdichtung nach innen spätestens seit dem Ende des 12. Jahrhunderts – mit der Gründung von Bern, Thun und Burgdorf – praktiziert. Die unbeheizten Vorräume, Laubengänge und Vorfenster addieren sich zur «Dreifachverglasung» des Barock. Manche Eigentümerinnen und Eigentümer von Baudenkmälern wollen heute darüber hinaus einen Beitrag an die Erreichung der Klimaziele leisten. Dazu gibt es im Kanton Bern viel Best Practice. Das zeigt das eben erschienene «Fachwerk», das Magazin der kantonalen Denkmalpflege, anschaulich, inhaltsreich, attraktiv.

In der Kulturförderung ist die soziale Dimension der Nachhaltigkeit ebenso selbstverständlich wie in der Denkmalpflege die ökologische: Kultur fördert den Zusammenhalt in der Bevölkerung, stärkt das demokratische Engagement durch Teilhabe und weitet den Horizont auch ohne Flugticket. Mittlerweile arbeiten viele Kulturschaffende und Veranstaltende daran, auch die ökologische Bilanz der kulturellen Angebote zu optimieren. Festivals erheben den CO2-Ausstoss und ergreifen Massnahmen, ihn zu verringern. Museen arbeiten daran, den Energieverbrauch einzudämmen. Orchester reduzieren ihre Reisetätigkeit. Die Liste liesse sich um viele Beispiele verlängern. Die Kulturförderung des Kantons Bern bietet gegenwärtig im Zweiwochenrhythmus ein fünfteiliges Onlineforum, bei dem Informationen ausgetauscht sowie Massnahmen reflektiert und diskutiert werden.

Das Amt für Kultur hat sich an die Arbeit gemacht, die vom Regierungsrat gesteckten Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. Denkmalpflege, Kulturförderung und Archäologie sind dazu prädestiniert, sich in diesem Feld zu bewähren, ihre Stärken zu pflegen und Schwächen zu vermeiden. Wir wollen die Möglichkeiten erkennen und ausschöpfen, um die Kultur nachhaltiger zu machen und damit einen Beitrag an unsere Zukunftsfähigkeit leisten.

Hans Ulrich Glarner, Vorsteher Amt für Kultur

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