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Neugestaltetes Museum und neue Publikation zum ehemaligen Kloster Rüeggisberg

Am 16. September 2022 eröffnete Christine Häsler, Regierungspräsidentin und Bildungs- und Kulturdirektorin des Kantons Bern, das neueingerichtete Museum und den neuen archäologischen Rundgang in der Klosterruine Rüeggisberg. Damit schliesst der Archäologische Dienst des Kantons Bern die umfassende Restaurierung dieser ikonischen Anlage im Schwarzenburgerland ab. Eine neue wissenschaftliche Publikation versammelt das Wissen zum einstigen Cluniazenserpriorat.

Das Kloster Rüeggisberg, in den 1070er-Jahren entstanden, war eine Niederlassung des burgundischen Klosterverbandes von Cluny und gehört neben Romainmôtier und Payerne zu den eindrücklichsten Denkmälern der Cluniazenser in der Schweiz. Die Anlage wurde 1938–1947 durch Hans R. Hahnloser sowie anlässlich von Konservierungsarbeiten 1988 –1991, 1996 und 2016–2021 durch den Archäologischen Dienst des Kantons Bern untersucht. Sie steht unter dem Schutz des Bundes und des Kantons und ist auch im Besitz des Kantons Bern. Heute wird sie von der Gemeinde Rüeggisberg kulturell genutzt. Ausserdem ist die Klosterruine ein Etappenort auf dem von Pilgern begangenen Jakobsweg nach Santiago de Compostela.

Im Zuge der Restaurierung der Klosterruine 2019–2022 hat der Archäologische Dienst mit tatkräftiger Unterstützung des Naturparkes Gantrisch und der Gemeinde Rüeggisberg das seit 1947 bestehende kleine Museum neu gestaltet. Dies erlaubt den Besucherinnen und Besuchern, mehr über die Geschichte und die Bauentwicklung des Klosters zu erfahren.

Höhepunkt der Ausstellung ist eine Auswahl der einmaligen romanischen Skulpturen, deren Stil und Motive Einflüsse und Vorbilder sowohl vom Burgund wie von Oberitalien verraten. Audiostationen mit Hörspielen sowie ein Monitor mit 3D-Rekonstruktionen und Interviewfilmen laden dazu ein, in die Vergangenheit von Rüeggisberg einzutauchen. Das Museum ist Bestandteil eines Rundganges, der durch die Reste der Kirche wie des Konvents führt. In der Klosterruine errichtete Informationsstelen mit Rekonstruktionen ermöglichen einen direkten Vergleich von damals und heute.

Die jüngste Sanierung bot Anlass, die nur in Vorberichten veröffentlichten Erkenntnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen im Kloster Rüeggisberg als Monografie zu publizieren. Der Bogen spannt sich von der historischen Überlieferung über die Baugeschichte, die Skulptur und Malerei bis zum Schicksal des Areals nach der Reformation. Zusammen mit der Eröffnung des neueingerichteten Museums schliesst dieses gewichtige Werk damit eine Lücke.

Die Klosterruine Rüeggisberg, bei der noch der Nordarm und die Ostwand des Querhauses sowie die Fundamente der Apsiden der ehemaligen Cluniazenserkirche sichtbar sind. © Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Philippe Joner
Die originellste Reliefschöpfung: ein Ochse oder Stier blickt den Betrachter ruhig mit grossen Augen an. Von dessen Hörner gehen Voluten mit Drachenköpfen an den Enden ab. © Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Philippe Joner
Cover der 2022 erschienenen Monografie «Rüeggisberg – ehemaliges Cluniazenserpriorat». © Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Eliane Schranz
3D-Rekonstruktion des ehemaligen Klosters Rüeggisberg. © Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Max Stöckli
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