Auf dem Belpberg, einem markanten Hügelzug zwischen Aare- und Gürbetal rund 10 km südlich von Bern, fanden im Frühjahr 2023 zwei kleine Ausgrabungen statt. In der Hofmatt barg der Archäologische Dienst des Kantons Bern mit Unterstützung von zwei ehrenamtlichen Mitarbeitenden Teile eines keltisch-römischen Münzschatzes. In der nahen Flur Saum wurden Reste einer spätbronzezeitlichen Siedlung entdeckt.
Dank dem aufmerksamen Auge eines Knechts wurden 1854 in der Flur Hofmatt im Nordosten des Belpbergs 19 keltische und republikanische Silbermünzen entdeckt und geborgen. Prospektionen von 1999–2020 und die Ausgrabung von 2023 haben den Fundort inzwischen bestätigt und das Ensemble auf mehr als 200 Silbermünzen anwachsen lassen.
Nach derzeitigem Kenntnisstand besteht der Münzschatz zu gut zwei Dritteln aus keltischen Quinaren, grösstenteils ortsfremde Prägungen aus dem heutigen Frankreich. Die übrigen Münzen sind republikanische Denare/Quinare, primär aus Rom in Italien. Die jüngsten Stücke wurden 42 v. Chr. geprägt, wenig später dürfte der Schatz vergraben worden sein. Neben den Münzen lieferte die Ausgrabung ein Bronzefigürchen – vermutlich aus dem Mittelalter – sowie ein prähistorisches Keramikfragment.
Nur gerade 400 m nordwestlich des Münzschatzes löste der Neubau eines Gebäudes in der Flur Saum eine Rettungsgrabung aus. Dabei kamen zwei prähistorische Gruben zum Vorschein. Sie enthielten neben durch Hitze gesprengten Steinen und gebranntem Lehm Reste verschiedener Keramikgefässe. Die Funde sind typischer Abfall einer Siedlung aus der Spätbronzezeit (um 1000 v. Chr.). Dass ein Zusammenhang mit dem Keramikfund aus der nahen Hofmatt besteht, ist eher unwahrscheinlich.
Trotz der zusätzlichen Erkenntnisse zum keltisch-römischen Münzschatz und der Entdeckung einer neuen bronzezeitlichen Siedlung ist die damalige Nutzung des Belpberges weiterhin unklar. Grundsätzlich wäre der gut geschützte Nordteil des Höhenzuges gut geeignet für die Anlage einer Siedlung (oder sogar eines Heiligtums?). Eine nahe gelegene mittelalterliche Siedlung (Wyler) und eine Burgruine (Hohburg) sowie eine frühneuzeitliche Hochwacht (Chutze) zeigen, dass dieses hoch über dem Aaretal thronende Gebiet auch später von Bedeutung gewesen ist.



