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Ausstellungsserie «Archäologie aktuell» eröffnet

Anfang September 2022 öffnete die Ausstellung «Archäologie aktuell. Berner Funde frisch aus dem Boden» im Bernischen Historischen Museum ihre Türen. Das Museum und der Archäologische Dienst des Kantons Bern zeigen künftig zweimal jährlich aussergewöhnliche Neufunde aus dem Kanton Bern. Die Ausstellungsreihe beginnt mit keltischen und römischen Münzfunden von der Engehalbinsel bei Bern.

Bei ihrer Arbeit auf Ausgrabungen und archäologischen Untersuchungen legen die Mitarbeitenden des Archäologischen Dienstes täglich mit Bagger, Schaufel, Maurerkelle und Staubsauger die Hinterlassenschaften unserer Vorfahren frei. Nicht selten treffen sie dabei auf spannende, teils spektakuläre Funde.
Dank einer neuen Ausstellungsreihe können solche Neufunde nun rasch und vor der Einlagerung im Funddepot «frisch aus dem Boden» öffentlich gezeigt werden. Dabei erfährt das interessierte Publikum im Bernischen Historischen Museum im originalgetreu inszenierten Ausgrabungszelt die Entdeckungsgeschichte, Funktion oder Bedeutung dieser Neufunde und Hintergründe zur archäologischen Arbeit.

Nach dem gut besuchten Auftaktwochenende sind nun bis im Februar 2023 spektakuläre Neufunde aus dem Reichenbachwald auf der Engehalbinsel zu sehen. Die von der Aare umflossene Halbinsel beherbergte in der späten Eisenzeit (vom 3. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr.) eine bedeutende Stadt (Oppidum). Diese wurde von den Helvetiern, einem keltischen Stamm, bewohnt und trug wahrscheinlich den Namen Brenodurum. Kurz vor der Zeitenwende entwickelte sich gleichenorts eine römische Kleinstadt, die bis ins 3. Jahrhundert intensiv genutzt wurde.

In Städten wie Brenodurum prägten die Helvetier ihr Münzgeld. Indizien für eine solche Produktion sind mehrere 2022 im Reichenbachwald eng beieinander entdeckte Silbergussreste und ein münzstempelähnliches Werkzeug aus Messing. Neben diesen werden mehrere keltische Silbermünzen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. sowie die erste gesicherte keltische Goldmünze der Fundstelle in der Ausstellung gezeigt.

Wenige Jahrzehnte jünger ist der ausgestellte Schatz aus 65 keltischen und römischen Silbermünzen. Er wurde um 20 v. Chr. in einem kleinen Gefäss im Boden des heutigen Reichenbachwaldes deponiert. Damals gehörte das Gebiet der Helvetier bereits zum Römischen Reich. Der Wert dieses Ensembles war damals hoch – rund 2,5 Monatslöhne eines römischen Legionärs – und ist es auch heute noch.

Vermittlungsangebote zur Ausstellung

Als Begleitveranstaltungen zur Ausstellung finden am Samstag, 17. September 2022, eine Exklusivführung im Bernischen Historischen Museum und auf der Engehalbinsel sowie am 2. Oktober 2022 eine Sonntagsführung im Bernischen Historischen Museum statt. 

Blick in die neue Ausstellung im BHM. Aperçu de la nouvelle exposition au Musée d’histoire de Berne © Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Christine Moor
Schatz aus keltischen und römischen Silbermünzen, der vor gut 2000 Jahren in einem Gefäss auf der Engehalbinsel vergraben worden ist. Trésor composé de pièces de monnaie celtes et romaines © Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Philippe Joner
Messingzylinder mit zwei regelmässig ausgeformten Mulden zum Plätten/Formen von Metallen. Pièce cylindrique en laiton avec deux creux de forme régulière servant à frapper et/ou former du métal © Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Philippe Joner
  • Weitere Informationen unter: www.bhm.ch/archäologie-aktuell

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