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Rüeggisberg, Jagdburg, Tellenburg … Ruinen in der Pflege

Eine Aufgabe des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern ist es, sich um historische Ruinen im Kanton zu kümmern. Konkret bedeutet dies zum einen, Konservierungsmassnahmen zu planen und zu begleiten, aber zum anderen auch, hinterher eine Nachsorge sicherzustellen, die die Sanierungen möglichst nachhaltig macht. Ein dritter Punkt ist schliesslich die archäologische Dokumentation im Zuge dieser Arbeiten.

Warum Ruinen restaurieren?

Archäologische Objekte verbergen sich nicht nur im Untergrund, sondern sind teilweise auch als Ruinen erhalten. Es gibt eine grosse Vielfalt, so etwa die römische Toranlage in Studen, viele Burgruinen, das Kloster Rüeggisberg, die Kirche Goldswil, die Stadtmauer von Nidau oder der Verhüttungsofen von Gündlischwand. Die Betreuung dieser dachlosen Baudenkmäler ist anspruchsvoll: Einerseits soll der ruinöse und oft romantische Charakter der Ruine erhalten bleiben, andererseits können die bröckelnden Mauern eine Gefahr für die Menschen darstellen, die die Ruinen besuchen und dort ihre Freizeit verbringen. Dazu kommt, dass eine Ruine ohne Pflege weiter zerfallen wird, bis sie eines Tages als unansehnlicher Steinhaufen endet. Damit wären auch alle archäologischen Erkenntnisse, die bei der Untersuchung dieser Ruinen hätten gewonnen werden können, verloren.

Viele kürzlich abgeschlossene und laufende Restaurierungen

Um diese Zeugen unserer Vergangenheit langfristig zu erhalten und zu sichern, begleitet der Archäologische Dienst die Konservierungsmassnahmen und Unterhaltsarbeiten. Umfangreichere Instandstellungen, oft über mehrere Jahre hinweg, erfolgten in den letzten Jahren an der Klosterruine von Rüeggisberg, der Jagdburg im Stockental oder der Grasburg in Schwarzenburg. Kleinere Sanierungen betrafen etwa die Stadtmauer in Nidau und die Reste der Römerstrasse in Arch. Im Moment liegt mit den Burgruinen Tellenburg und Felsenburg im Kandertal und der Ruine Weissenburg im Simmental ein Schwerpunkt im Berner Oberland. Projekte der kommenden Jahre werden die Burgruinen Resti in Meiringen sowie Weissenau und Unspunnen auf dem Bödeli bei Interlaken sein. Nach Abschluss des jeweiligen Projekts erstellt der Archäologische Dienst mit den Eigentümern eine Vereinbarung für den Unterhalt, damit die Konservierung möglichst nachhaltig wirkt. Ausserdem soll ein Monitoring-Programm helfen, Schäden möglichst rasch zu erkennen und zu beheben, bevor sie grosse Sanierungsarbeiten auslösen.

Die Mauern der Burgruine Felsenburg in Kandergrund waren so überwachsen, dass sie fast nicht mehr sichtbar waren. © Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Sébastien Dénervaud.
Restaurierungsarbeiten an der Jagdburg in Stocken-Höfen. © Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Leta Büchi
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Die fertig restaurierte Jagdburg in Stocken-Höfen. © Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Stefan Aebersold
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