Ein neuer gemeinsamer Web-Auftritt der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Bern und Solothurn bietet einen einmaligen Einblick in das materielle Kulturerbe der Region. Die Lancierung des Kulturgüterportals ist ein wichtiger Meilenstein des Projekts, das die vier Kantone 2020 gestartet haben, um die Digitalisierung in den Museen und Sammlungen zu unterstützen.
Nach etwas mehr als drei Jahren intensiver Vorarbeit – in enger Kooperation mit über 70 Pilotmuseen, vier Museumsverbünden und zahlreichen Partnerinnen und Partnern in der Schweiz und Europa – ist es nun so weit: Mit der Lancierung des Kulturgüterportals Nordwestschweiz KIMnet werden die Tore zur Schatzkammer aufgestossen und ein wichtiger Projektmeilenstein erreicht. Das neu geschaffene Kulturgüterportal ist ein kantons- und spartenübergreifender Webauftritt, der einen Einblick in die Sammlungsbestände der teilnehmenden Museen und Kantone liefert. Mit über 115 000 Objekten aus über 45 Museen und Sammlungen ist es das grösste Kulturgüterportal in der Schweiz. Es lädt zum Recherchieren, Forschen und Entdecken in den ständig wachsenden Beständen ein.
Sammlungsbestände für Öffentlichkeit nutzbar
Die Mission von KIMnet steht unter dem Slogan «Gemeinsam kulturelle Schätze heben». Sie besteht darin, insbesondere auch kleine und mittlere Museen und Sammlungen dabei zu unterstützen, ihre Sammlungsbestände nachhaltig digital zu dokumentieren und Informationen über ihre Objekte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Zentrum stehen dabei ein an der Basis verankertes Vorgehen, die nachhaltige Nutzung der Ressourcen und die Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten im In- und Ausland. Neben der bereits aufgebauten webbasierten Datenbank zur Inventarisierung und Dokumentation der Museums- und Sammlungsobjekte ist das heute (23. April 2024) lancierte Kulturgüterportal Nordwestschweiz, das die Bestände für eine breite Öffentlichkeit sicht- und nutzbar macht, ein wichtiger Pfeiler dieser Mission.
Ausbau des Netzwerks
Die Lancierung des Kulturgüterportals Nordwestschweiz markiert den Beginn einer vielversprechenden Zukunft. Kurz- und mittelfristig steht nun allen Museen in den vier Trägerkantonen die Möglichkeit einer Teilnahme am Netzwerk offen. Damit erhalten über 200 Museen Zugang zu einer kostengünstigen, modernen und nachhaltig ausgelegten, digitalen Infrastruktur für die Sammlungsdokumentation und -präsentation. Langfristiges Ziel ist aber auch der Ausbau der Zusammenarbeit mit weiteren Kantonen im Sinne der Schaffung eines (Deutsch-)Schweizer Kulturgüternetzwerks für Wissenschaft, Bildung und die interessierte Öffentlichkeit.
Digitale Infrastruktur für Museen und Sammlungen
Die Schweiz verfügt über mehr als 1100 Museen. Davon sind ein grosser Teil mittlere und kleine Regional- und Ortsmuseen, die oft mit wenig Ressourcen, aber mit viel Motivation und persönlichem Engagement geführt werden. Diese Museen und Sammlungen verwahren einen reichen Schatz an Objekten, die einen einmaligen Einblick in die Geschichte und Kultur des Landes bieten. Inspiriert vom erfolgreichen Verbundsprojekt «Kooperationsinitiative Museen Baselland» (2012–2015), machten sich die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Bern und Solothurn im Oktober 2020 gemeinsam auf, ihren Museen und Sammlungen eine digitale Infrastruktur bereitzustellen, die es ihnen erlaubt, ihre Kulturschätze nachhaltig zu dokumentieren und der Öffentlichkeit zu zeigen.