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Verfügung des nachgeführten Archäologischen Inventars

Ende 2021 konnte die Nachführung des Archäologischen Inventars des Kantons Bern rechtlich umgesetzt werden. Damit wurde das Inventar zum ersten Mal seit 40 Jahren im ganzen Kantonsgebiet auf den gleichen Stand gebracht. Ein ambitioniertes Vorhaben für den Archäologischen Dienst, denn das Inventar umfasst gegenwärtig rund 4300 Fundstellen und knapp 1200 Schutzgebiete.

Die Bau- und die Denkmalpflegegesetzgebung bilden die rechtlichen Grundlagen für das Archäologische Inventar. Darin ist festgelegt, dass ein Inventar der nachgewiesenen Fundstellen und vermuteten archäologischen Stätten sowie der Ruinen zu führen ist und dass es periodisch aktualisiert werden muss. Das Inventar ist einer grossen Dynamik ausgesetzt: Einerseits führt die anhaltend grosse Bautätigkeit regelmässig zu Neuentdeckungen. Andererseits werden viele neue Erkenntnisse durch die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder durch Zufallsfunde gewonnen. Alle diese neuen Informationen werden laufend nachgeführt.

Die nun abgeschlossene Revision hat vor allem Auswirkungen auf die rund 1200 archäologischen Schutzgebiete, die ein Team von Archäologinnen nach einheitlichen wissenschaftlichen Kriterien überprüft hat. 556 Schutzgebiete (46 %) sind unverändert geblieben. Bei 540 weiteren Schutzgebieten (45 %) wurden Anpassungen vorgenommen; sie wurden verkleinert, vergrössert oder besser an die Parzellengrenzen angepasst. Neu ausgeschieden wurden 103 Schutzgebietperimeter (8 %), sieben wurden hingegen aufgegeben, weil an diesen Stellen keine archäologischen Hinterlassenschaften mehr zu erwarten sind.

Es ist geplant, das nachgeführte und nunmehr verfügte Archäologische Inventar im Laufe des Jahres 2022 im Geoportal des Kantons Bern aufzuschalten. So kann es Planungsbüros, Bauherrschaften aber auch der breiten Öffentlichkeit als Informationsquelle dienen.

Das archäologische Schutzgebiet der Kirche von Rüeggisberg © Geoportal und Archäologischer Dienst des Kantons Bern Zone de protection archéologique de l’église de Rüeggisberg © Géoportail du Service archéologique du canton de Berne
Das archäologische Schutzgebiet der Kirche von Rüeggisberg © Geoportal und Archäologischer Dienst des Kantons Bern Zone de protection archéologique de l’église de Rüeggisberg © Géoportail du Service archéologique du canton de Berne

Das archäologische Schutzgebiet der Kirche von Rüeggisberg (blaue Fläche) wurde infolge der neuen Entdeckung einer Burgstelle durch den Ehrenamtlichen Jonas Glanzmann nach Süden erweitert (schraffierte Fläche). Der Burggraben und das Plateau sind im Geländemodell deutlich erkennbar.

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