Logo Kanton Bern / Canton de BerneKultur
19. Juni 2025
Zurück zur Übersicht
Medienmitteilung der Bildungs- und Kulturdirektion
:

Der Kanton Bern vergibt fünf Literaturpreise

Der Kanton Bern hat fünf Autorinnen und Autoren mit einem Literaturpreis 2025 ausgezeichnet: Matto Kämpf, Meral Kureyshi, Tanja Miljanović, Noemi Somalvico und Thomas Strässle. Die öffentliche Preisverleihung findet am 6. September 2025 im Zentrum Paul Klee in Bern statt. Davor bieten die partizipativen Lesetreffen «lit.dates» Gelegenheit zum Austausch.

Im Lesejahr 2024/25 hat die deutschsprachige Literaturkommission des Kantons Bern rund 90 aktuell veröffentlichte Werke juriert – darunter Romane und Erzählbände, Theaterstücke, Hörspiele sowie Spoken-Word-Texte, Lyrik und Graphic Novels. Auf deren Empfehlung zeichnet der Kanton Bern fünf Literaturschaffende aus. Sie erhalten je einen Literaturpreis in der Höhe von 10 000 Franken für ein herausragendes aktuelles Werk:

Matto Kämpf für den Theatertext «Schneuwlys machen ein Theater» (Bühnenmanuskript, in Zusammenarbeit mit Anne Hodler und Juri Steinhart, uraufgeführt Theater Matte, Bern, Saison 2024/25)

Meral Kureyshi für den Roman «Im Meer waren wir nie» (Limmat Verlag)

Tanja Miljanović für den Roman «Wenn wir wieder Menschen sind» (Verlag Zytglogge)

Noemi Somalvico für die Erzählungen «Das Herz wirft in der Brust keinen Schatten» (Verlag Voland & Quist)

Thomas Strässle für den Text «Fluchtnovelle» (Suhrkamp Verlag)

Öffentliche Preisverleihung am 6. September

Die festliche öffentliche Preisverleihung findet am 6. September 2025 im Zentrum Paul Klee in Bern statt. Im Vorfeld der Preisverleihung, zwischen dem 26. August und dem 3. September, kann die interessierte Öffentlichkeit die fünf Preisträgerinnen und Preisträger mit ihren Büchern bereits zum zweiten Mal im Rahmen sogenannter «lit.dates» näher kennenlernen. Informationen und Anmeldung zu diesen Lesetreffen finden sich unter www.be.ch/litdates

Lesungen mit den Preisträgerinnen und Preisträgern ab Mitte August

Ab Mitte August 2025 unterstützt der Kanton Bern Lesungen im Kanton Bern mit den Preisträgerinnen und Preisträgern. Interessierte Veranstalterinnen und Veranstalter finden Näheres dazu unter Aktuelle Ausschreibungen Kulturförderung.

Die ausgezeichneten Literaturschaffenden und ihre Werke

Matto Kämpf: «Schneuwlys machen ein Theater»

in Zusammenarbeit mit Anne Hodler und Juri Steinhart

«Dinner for One» aus Grosshöchstetten. Die Schneuwlys, bekannt aus der SRF-Serie «Experiment Schneuwly», proben ein Theaterstück. In einer Fusion aus britischem und Berner Humor diskutieren sie in präzisen Dialogen, wer Miss Sophie spielen darf und wer den Butler James, wer Frau und wer Mann, wer Diener, wer Chefin.  

Meral Kureyshi: «Im Meer waren wir nie»

Die 37-jährige Ich-Erzählerin wohnt mit ihrer Freundin Sophie und deren Sohn Eric in einer Hausgemeinschaft zusammen. Gemeinsam kümmern sich die Frauen um den Achtjährigen. Daneben betreut die Ich-Erzählerin Sophies demente Grossmutter. Still und poetisch erzählt das Buch von drei Generationen einer Familie.

Tanja Miljanović: «Wenn wir wieder Menschen sind»

Ein Roman über eine Kindheit, die von einem Krieg geprägt ist. Tanja Miljanović findet in einer eigenwilligen Form und Sprache Worte, um das Unbeschreibliche schonungslos darzustellen und zugleich mit einer gewissen Heiterkeit die Geschichte eines Kindes beim Aufwachsen zu erzählen.

Noemi Somalvico: «Das Herz wirft in der Brust keinen Schatten»

Sich verlieben, sich entlieben, dabei im Gefühlschaos die Orientierung verlieren: Somalvicos bemerkenswert kühne Erzählungen handeln von eigenwilligen Charakteren, die sich nach Liebe sehnen und nach einem Platz in der Welt und nebeneinander. Eine so erfrischende wie poetologisch überzeugende Einladung, Liebe aus neuen Perspektiven zu lesen.

Thomas Strässle: «Fluchtnovelle»

Thomas Strässle erzählt in seiner Fluchtnovelle, wie seine Mutter 1966 um der Liebe willen aus der DDR in die Schweiz flüchtete. Auf brillante Weise verdichtet er Fakten und Aufzeichnungen zum dramatischen Zeugnis einer unerhörten Staatsangelegenheit, von der hier und heute nur noch wenige wissen.

Seite teilen